Das Lipödem ist eine noch wenig bekannte, aber weit verbreitete Erkrankung, die das Leben vieler Frauen stark beeinflusst. Charakterisiert durch eine ungleichmäßige Fettverteilung, führt das Lipödem oft zu erheblichen Schmerzen und Einschränkungen im Alltag.
In diesem Artikel geht es um die bewegende Geschichte unserer Lipödem Heldin Lyn, die trotz zahlreicher Herausforderungen den Kampf gegen das Lipödem aufgenommen hat und schließlich zu einer neuen Lebensqualität fand.
Frühe Anzeichen und Herausforderungen
Schon in ihrer Jugend bemerkte Lyn eine ungewöhnliche Fettverteilung in ihrem Körper. Während sie obenrum Kleidergröße 34 trug, waren ihre Hosen in Größe 38. Damals fiel dies kaum auf, da sie stets sehr aktiv war und viel Sport trieb. Doch die ungleiche Fettverteilung sollte sie ihr Leben lang begleiten.
Gewichtszunahme
Nach der Geburt ihres ersten Kindes veränderte sich ihr Körper erheblich. Sie behielt 20kg „Schwangerschaftsspeck“. Eine anschließende Hormonbehandlung führte zu einer weiteren Gewichtszunahme, die sich drastisch auf Lyn´s Essverhalten auswirkte. Sie rutschte in die Magersucht und verlor innerhalb von sechs Monaten ganze 45kg Körpergewicht. Trotz des drastischen Gewichtsverlusts blieb das Verhältnis von Ober- zu Unterkörper unverändert.
Zweite Schwangerschaft und zunehmende Schmerzen
Während ihrer zweiten Schwangerschaft nahm sie das vorher verlorene Gewicht wieder zu – trotz einer gesunden und ausgewogenen Ernährung. Ihre Oberschenkel wurden erneut dicker. Die Lipödem-typischen Schmerzen kamen dann in der dritten Schwangerschaft dazu. Ihre Ärzte vermuteten zunächst die Schwangerschaft und das Becken als Ursache dafür. Doch die Schmerzen blieben auch nach der Schwangerschaft. Noch immer erhielt sie keine aussagekräftige Diagnose – ihr Rücken wurde als Auslöser angesehen und sie bekam die Empfehlung, mehr Sport zu treiben. Eine Aussage, die sich viele Betroffene von ihren Ärzten anhören müssen.
Kampf gegen die Schmerzen und Diagnose
Durch intensive Fitnesskurse und regelmäßiges Krafttraining konnte Lyn erneut 30kg abnehmen – jedoch nicht in den Beinen und Armen. Auch die Schmerzen wurden nicht weniger – besonders nachts litt sie unter quälenden Schmerzen, die sie keine Nacht durchschlafen ließen. Nach ihren Lauf-Einheiten musste sie ihre Beine mehrere Stunden hochlegen und abwarten, bis die Schmerzen erträglicher wurden.
Im Oktober 2018 wendete sich das Blatt: Eine Bekannte machte sie auf die Krankheit „Lipödem“ aufmerksam und empfahl ihr einen spezialisierten Arzt in Düsseldorf. Nachdem sie mehrere Monate auf einen Termin warten musste, kam dann die Erlösung: Diagnose Lipödem. Der Arzt führte einen Ultraschall durch, um ihr das kranke Fettgewebe zu zeigen.
Die Bestätigung der Krankheit rührte Lyn zu Tränen – endlich hatte sie eine Erklärung für die jahrelangen Qualen.
Behandlung und Operationen
Die Diagnose war nur der Anfang. Mithilfe einer Kompressionshose konnten die Schmerzen an schlimmen Tagen etwas gelindert werden – doch der Grundschmerz und die daraus resultierenden Schlafprobleme blieben. Im Jahr 2020 konnte sie sich über die Krankenkasse operieren lassen. Bis 2023 folgten insgesamt sechs Eingriffe. Die Schmerzen des Lipödems verschwanden, aber neue Beschwerden traten auf: chronische Schmerzen im linken Knie und in der Schulter sowie ein sekundäres Lymphödem in den Waden. Große braune Flecken auf den Waden – Überbleibsel der Operationen – werden sie wohl dauerhaft begleiten.
Das Leben nach den Operationen
Trotz dieser neuen Herausforderungen hat sich ihr Leben verbessert. Das Treppensteigen fällt ihr leichter und sie kann wieder längere Strecken laufen. Die Kompressionsmieder von LIPOELASTIC, die ihr von ihrer Bekannten Tanita empfohlen wurden, haben ihr während der postoperativen Heilungszeit geholfen und ihr Komfort und Unterstützung geboten.
Neue berufliche Perspektiven
Durch ihre Freundin Tanita erfuhr sie von einer Stellenausschreibung bei LIPOELASTIC. Trotz anfänglicher Bedenken aufgrund ihrer letzten Operation, die erst vier Monate zurücklag, entschied sie sich, ihre Bewerbung abzuschicken. Diese Entscheidung sollte sich als goldrichtig erweisen: jetzt ist Lyn ein Teil der Lipödem Heldinnen, arbeitet in einem unterstützenden Team und hat die Möglichkeit, ihr Wissen und ihre Erfahrungen an andere Betroffene weiterzugeben.
Fazit
Die Reise mit den Herausforderungen des Lipödems war lang und schmerzhaft, aber sie hat sich letztendlich gelohnt. Mit der Unterstützung ihres sozialen Umfelds, medizinischer Hilfe und neuen beruflichen Möglichkeiten hat sie eine erhebliche Verbesserung ihrer Lebensqualität erreicht. Ihre Geschichte zeigt, dass es trotz schwerer Hindernisse möglich ist, einen Weg zu finden und neuen Lebensmut zu schöpfen.
Falls Sie mehr Informationen zum Thema: „Wie wird Lipödem behandelt“ suchen, lesen Sie in unserem Artikel mehr dazu.